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Lehrgrabung 2010 Goldburghausen - Kurzfassung

 

Lehrgrabung 2010 in Riesbürg-Goldburghausen, Ostalbkreis, Baden-Württemberg
Dauer: 2.-27.8.2010 / Teilnahme: 16.-20.8.2010
Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.
Wissenschaftliche Leitung: Matthias Merkl M.A., Solveig Möllenberg M.A., Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen
Örtliche Leitung: Matthias Merkl M.A. und Solveig Möllenberg M.A., Reg.-Präs. Stuttgart, LfD B-W, Esslingen
Objekt: keltischer Viereckhof bei Goldburghausen
Vierwöchige Lehrgrabung für max. 15 Personen pro Woche, insgesamt 30 TeilnehmerInnen, vom 16.-20.8.2010 haben 18 Personen teilgenommen, darunter drei Mitglieder der "Gesellschaft der Hobbyarchäologen in Deutschland e.V."; 60 € Teilnahmegebühr.

Bei archäologischen Untersuchungen der Trasse für die Ethylen-Pipeline-Süd (EPS) wurde 2008 nördlich von Riesbürg-Goldburghausen außer einem hallstattzeitlichen Hügelgräberfeld auch ein zeitgleicher Rechteckhof in der Flur „Bruchwasenäcker“ entdeckt und bis 2009 teilweise ausgegraben. Die Lehrgrabung hatte zum Ziel, weitere Hinweise auf Siedlungs-strukturen in diesem Viereckhof mit Grabenlängen von 60 x 65 m zu erlangen.
Westlich anschließend an die letztjährige Grabung wurde eine Fläche von 20 x 20 m untersucht, durch die im Innern des Hofes ein kleiner Graben parallel zum großen äußeren Graben verlief. Der kleine Graben wurde mit acht Quer- und Längsprofilen geschnitten, an einigen Stellen wurden kleine Pfostenspuren im Graben entdeckt, sonst keine Funde. Man kann sich diesen Graben als Zaun mit einem Durchgang vorstellen, da der Graben eine 60 cm schmale Unterbrechung aufwies.
 
Im S-W-Teil der Grabungsfläche wurden einige größere Gruben untersucht, die sich als Gruben für mächtige Standpfosten eines Gebäudes herausstellten, auf deren Boden eine starke Holzkohle-schicht und verbrannte Steine der Pfostenverkeilung lagen, darüber eine Verfüllung mit Hütten-lehm, Knochenfragmenten und späthallstattzeitlicher Keramik; Hinweise auf die Zerstörung des Gebäudes durch einen Brand. In einer weiteren Grube wurde Keramik entdeckt, die anzeigt, dass schon in der Bronzezeit, über tausend Jahre früher, hier gesiedelt wurde.

Auf Einladung der Gesellschaft für Archäologie fand am 4.3.2011 ein Nachtreffen der Grabungsteilnehmer am LfD in Esslingen statt, an dem etwa 20 Personen teilnahmen. Nach einer Besichtigung mit Führung auf der Grabung zur Stadtarchäologie in Esslingen, Milchstraße, berichteten S. Möllenberg M.A. und Dr. M. Merkl über die Ergebnisse der Lehrgrabung im keltischen Viereckhof bei Goldburghausen.
 
Quellen:
1) Mitteilungsblatt der Ges.f.Arch. 2010-2, S. 11: Ankündigung der Lehrgrabung
2) M. Merkl, S. Möllenberg: Ein späthallstattzeitlicher Rechteckhof bei Goldburghausen im Nördlinger Ries - in:
Mitteilungsblatt der Ges.f.Arch. 2011-1, S. 7
3) J. Bofinger, M. Merkl, S. Möllenberg, D. Schmidt, X. Tselepi: Römerstraße und keltischer Rechteckhof – Neue Entdeckungen auf der EPS-Trasse im Ostalbkreis - in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2010, S. 37
 
Bericht: M. Merkl, S. MöllenbergEin späthallstattzeitlicher Rechteckhof bei Goldburghausen im Nördlinger Ries 

 

 


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