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Lehrgrabung 2009 Goldburghausen - Kurzfassung

 

Lehrgrabung 2009 in Riesbürg-Goldburghausen, Ostalbkreis, Baden-Württemberg
Dauer: 3.-28.8.2009 / Teilnahme: 24.-28.8.2009
Veranstalter: Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V.
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Jörg Bofinger, Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, Esslingen

Örtliche Leitung: Matthias Merkl M.A. und Marcus Meyer M.A., Reg.-Präs. Stuttgart, LfD B-W, Esslingen
Objekt: Frühkeltischer Grabhügel bei Goldburghausen
Vierwöchige Lehrgrabung für max. 15 Personen pro Woche, insgesamt 41 TeilnehmerInnen, vom 24.-28.8.09 haben 12 Personen teilgenommen, darunter vier Mitglieder der "Gesellschaft der Hobbyarchäologen in Deutschland e.V.", 60 € Teilnahmegebühr.
 
 
Bei archäologischen Untersuchungen der Trasse für die Ethylen-Pipeline-Süd (EPS) wurde 2008 nördlich von Riesbürg-Goldburghausen ein hallstattzeitliches Hügelgräberfeld entdeckt und drei Grabhügel angeschnitten und untersucht.
2009 wurde ein weiterer Grabhügel ausgegraben. Der in vier Quadranten ausgegrabene Grabhügel hatte einen Steinkreis von 20 m Durchmesser und noch eine Höhe von 0,30 m. Es fanden sich zahlreiche bronzezeitliche z.T. stark verrollte Keramikscherben und vermutlich Feuersteinartefakte, die wohl von älteren Siedlungen am Ort stammen und mit dem Material für die Hügelschüttung hierher gelangten. Das wohl antik beraubte Zentralgrab hatte eine hölzerne Grabkammer von 3,6 x 3,4 m Größe; darin lag der Leichenbrand der Brandbestattung weit verstreut, wie auch die Beigaben, das Fragment eines bronzenen Nadelkopfes, einige Tierknochen der Fleischbeigabe und stark zerscherbte Keramik eines Geschirrsatzes von mind. acht Gefäßen (Schalen, Töpfe und Kegelhalsgefäße) verschiedener Größen mit Mustern und Bemalungen, die charakteristisch für die Hallstattzeit Stufe C im Nördlinger Ries des 8./7. Jh. v.Chr. sind.

Auf Einladung der Gesellschaft für Archäologie fand am 28.5.2010 ein Nachtreffen von 26 Grabungsteilnehmern im Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen statt. Dr. Jörg Bofinger referierte die Ergebnisse der Grabungen auf „linearen Projekten“, besonders der EPS-Pipeline im Nördlinger Ries. M. Merkl berichtete über die Lehrgrabung des hallstattzeitlichen Grabhügels bei Goldburghausen und die für 2010 geplante Fortsetzung der Grabung eines keltischen Viereckhofes, ebenfalls bei Goldburghausen. M. Meyer präsentierte mehrere teilweise erhaltene Gefäße aus gereinigten und zusammengefügten, schön verzierten Scherben der Beigaben aus der Grabhügelbestattung.
 
Quellen: 
1) Mitteilungsblatt der Ges. f. Arch. 2009-2, S. 5: Ankündigung der Lehrgrabung
2) M. Merkl und M. Meyer: Ein neuer hallstattzeitlicher Grabhügel bei Goldburghausen im Nördlinger Ries - in: Mitteilungsblatt der Ges. f. Arch. 2010-1, S. 4
3) J. Bofinger, M. B. Merkl, M. G. Meyer: Untersuchungen eines neu entdeckten hallstattzeitlichen Grabhügels und in einem Rechteckhof - in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2009, S. 96
 
Bericht: M. Merkl und M. MeyerEin neuer hallstattzeitlicher Grabhügel bei Goldburghausen im Nördlinger Ries