Ausgrabung 2017 Bramsche-Kalkriese – Kurzfassung

Forschungsgrabung in Bramsche-Kalkriese, LK Osnabrück, Niedersachsen
Dauer: 4.9. - 6.10.2017 / Teilnahme: 21.+22.9., 26.-29.9.2017 (6 Tage)
Veranstalter: Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie, in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück, Institut für Geographie, der VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese gGmbH und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Salvatore Ortisi, Ludwig-Maximilians-Universität München
Örtliche Leitung: Marc Rappe, VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese gGmbH
Objekt: Platz der Varusschlacht, 9 n. Chr.
Auf dem seit 1990 bekannten Fundplatz der Varusschlacht auf dem Oberesch in Bramsche-Kalkriese wurde die 2016 begonnene Forschungsgrabung der Ludwig-Maximilians-Universität München fortgesetzt. 2016 war am Nordrand des Oberesches Richtung Moor eine Wall-Grabenanlage entdeckt worden, die nun in zwei weiteren Grabungsschnitten ebenfalls am Nordrand erneut entdeckt wurde. Ein dritter Schnitt am Ostrand des Oberesches zum Wäldchen am Museum galt der Überprüfung, ob auch dort Wall und Graben vorhanden seien.
 
Mit den bereits vor vielen Jahren entdeckten - im Verlauf unregelmäßigen - Wallabschnitten im Süden des Oberesches am Fuße des Kalkrieser Berges (die zunächst als germanischer Hinterhalt gedeutet und inzwischen kontrovers diskutiert werden) und den 2016/2017 am Nordrand des Oberesches zum Moor entdeckten Wall-Grabenresten könnte sich nunmehr eine vom römischen Heer angelegte provisorische Befestigungsanlage im Zuge der Varusschlacht teilweise zu erkennen geben. So lautete das vorläufige Fazit von Prof. Dr. Ortisi bei der Pressevorstellung und bei einem Abendvortrag vor Mitgliedern der Varus-Gesellschaft und des Rotarierclubs Osnabrück am 21.9. im Museum Kalkriese.
 
An den Grabungsarbeiten haben Studierende der Universitäten München, Freiburg, Kiel und Osnabrück und pro Woche etwa vier freiwillige Helfer teilgenommen. Zu Letzteren gehörten Rolf, Willi und Wolfgang, die seit Anfang der 1990er-Jahre teilweise von weither anreisen und Zeit, Geld und Arbeitskraft einbringen, um an den Forschungen in Kalkriese mithelfen zu können. In diesem Jahr haben neben mir auch einige Grabungsneulinge in Kalkriese mitgearbeitet: eine Teilnehmerin aus Groß-Gerau und zwei Schauspieler aus Hamburg, die sich beruflich stark mit - eher neuzeitlichen - Geschichtsthemen auseinandersetzen.  
 
2) Neue Osnabrücker Zeitung vom 21.09.2017: Varusschlacht-Forscher zeigen Funde - Weitere römische Wall-Graben-Anlage in Kalkriese entdeckt  
3) Westfälische Nachrichten vom 21.09.2017: Römerlager in Kalkriese entdeckt - Wo sich die Römer eingruben
Bericht: Gerd Lübbers / Marc Rappe: Kalkriese 2017 - Bericht zur aktuellen Forschungsgrabung - aus: FAN-Post 2018, Mitteilungsblatt des Freundeskreises für Archäologie in Niedersachsen e.V., S. 41